Etwa im Jahre 1876 kaufte der damalige Gutsförster von Hermsdorf, Ernst Bondick, ein Stück Land, auf dem er das Wirtshaus „Waidmannslust“ eröffnete. Er bezahlte auch die Einrichtung eines Haltepunktes der Nordbahn, der 1884 in Betrieb genommen wurde. Bondick parzellierte für den Häuserbau Land in der Nähe des Bahnhofs. Das Kurhaus „Bergschloß“ wurde auf einer Anhöhe gegenüber dem Haltepunkt errichtet. Waidmannslust erlangte dadurch bereits 1890 den Charakter einer Landhauskolonie, die sich besonders des Zuzugs von Berlinern erfreute. 1892, im Todesjahr Bondicks, gab es in der Kolonie etwa 70 Häuser mit 400 Einwohnern. 1892 wurde eine Schule eingerichtet. 1901 entstand in der heutigen Artemisstraße der erste Schulneubau, 1913 die Königin-Luise-Kirche mit Pfarrhaus, deren Bau durch Kaiserin Auguste Viktoria gefördert wurde. 1920 kam Waidmannslust zum Berliner Verwaltungsbezirk Reinickendorf. Bei der Bezirksfusion 2001 blieb Reinickendorf ein eigenständiger Bezirk.